Knochentumoren
Fall 12 - Diagnose
Histologie
Histologisch findet
sich ein zelldichtes Gewebe mit sehr pleomorphen Zellen. Es handelt sich
vielfach um Tumor-Riesenzellen mit atypischen Zellkernen sowie auch
mononukleäre Zellen mit atypischen Zellkernen. Erheblich vermehrt werden
Mitosen beobachtet. Regelmäßig sieht man auch atypische Mitosen. Nur in
manchen Arealen lassen sich Spindelzellformationen nachweisen.
Immunhistologisch sind die Zellen positiv für Vimentin, negativ für
glattmuskuläres Aktin, Desmin, das S100 Protein, C31 und CD34 und CD68.
Diagnose: pleomorphes malignes
fibröses Histiozytom des Knochens
Differentialdiagnose
1.
fibroblastisches Osteosarkom
2.
Riesenzelltumor
3.
nicht ossifizierendes Fibrom
4.
dedifferenziertes Condrosarkom
An erster Stelle ist die Abgrenzung zum
fibroblastischen Osteosarkom zu nennen. Im Gegensatz zum Osteosarkom bilden die
Zellen im malignen fibrösen Histiozytom kein Osteoid. Auch der Riesenzelltumor
muss abgegrenzt werden. Er weist aber zytologisch ebenso wie das nicht
ossifizierende Knochenfibrom keine Malignitätskriterien auf. Das
dedifferenzierte Chondrosarkom enthält neben hoch malignen spindeligen Anteilen
niedrig maligne Knorpeldifferenzierungen.
Das
Wichtigste zum pleomorphen malignen fibrösen Histiozytom des Knochens
Es handelt sich um einen malignen Tumor, der
durch zahlreiche fibroblastische Spindelzellen, hoch maligne pleomorphe
Tumorzellen sowie histiozytäre Zellen charakterisiert ist. Dazwischen finden
sich in unterschiedlicher Häufigkeit osteoklastenähnliche Riesenzellen. Der
Tumor wird in allen Dekaden beobachtet. Die Prädilektionsstellen sind das
distale Femur und die proximale Tibia. Die Definition entspricht derjenigen des
malignen fibrösen Histiozytoms der Weichteile. Danach werden als pleomorphe
maligne fibröse Histiozytome nur jene Tumoren bezeichnet, bei denen mit heutiger
Technik keine definierbare Differenzierung nachzuweisen ist.
Röntgenmorphologisch
handelt es sich um eine Osteolyse mit überwiegender Lokalisation in den
Metaphysen der langen Röhrenknochen, Destruktion der Kortikalis und Infiltration
in das angrenzende Weichteilgewebe. Makroskopisch findet sich ein braunes
oder braun-gelbes Tumorgewebe. Histologisch sieht man zahlreiche
spindelige, fibroblastische Zellformationen und sehr pleomorphe Zellen. Diese
zeigen unterschiedlich starke Dyskaryosen und eine Vermehrung von Mitosen.
Dazwischen finden sich zahlreiche Makrophagen, die sich besonders
immunhistologisch darstellen lassen. Zum Bild gehören auch osteoklastenähnliche
Riesenzellen, die allerdings kleiner sind als beim Riesenzelltumor des Knochens.
In den Interzellularräumen sieht man regelmäßig Kollagenfasern, oftmals in einer
wirbeligen Anordnung.
Klinisch sind die Schmerzsymptome uncharakteristisch.
Pathologische Frakturen treten häufiger auf als beim Osteosarkom. Bei hoch
malignen Formen kommt die neoadjuvante Chemotherapie entsprechend dem hoch
malignen Osteosarkom.zur Anwendung. Bei inadäquater Therapie finden sich
frühzeitig Lungenmetastasen.