Virtuelle Pathologie Magdeburg
Logos + Titel
Ecke links Lokale Suche: 
Institut für Pathologie Ecke rechts
Linie blau
Virtuelle Pathologie
Linie grau
 

Knochentumoren

 

7

 

Fall 7 - Diagnose

 

Histologie

In der Übersicht sieht man ein relativ monomorphes Bild aus Zellen mit einem hellen Zytoplasma und Kernen mit leichten Dyskaryosen. Hin und wieder sind Mitosen nachzuweisen. Bei höherer Vergrößerung wird erkennbar, dass diese Zellen regelmäßig kleine Bläschen ausbilden. Diese erscheinen in der HE-Färbung zumeist leer.

 

 

Diagnose: Chordom

 

 

Differentialdiagnose

  1. Chondrosarkom

  2. notochordaler Rest

  3. Karzinommetastase

Chondrosarkome enthalten keine physaliphoren Zellen und sind nicht positiv für Keratine. Notochordale Reste sind keine zusammenhängenden Tumoren. Die Abgrenzung zu Karzinommetastasen kann wegen der Keratinexpression ein Problem sein. Das zytologische Muster mit den bläschenförmigen Zellen ist aber für das Chordom ziemlich charakteristisch.

 

 

Das Wichtigste zum Chordom

 

Es handelt sich um einen malignen Tumor, der in der Anlage der Chorda dorsalis lokalisiert ist und von Resten des Chordagewebes ausgeht. Alle Lebensdekaden sind betroffen mit einer Bevorzugung des mittleren und höheren Lebensalters. Entsprechend der Abstammung von den Zellen der Chorda dorsalis ist das Chordom an der Wirbelsäule und am Schädel lokalisiert, und zwar überwiegend im Bereich des Os sacrum und der sphenooccipitalen Region.

 

Röntgenmorphologisch handelt es sich um lytische Läsionen mit ausgedehnter Knochendestruktion und Übergreifen auf die angrenzenden Bindegewebsstrukturen. Histologisch findet man einen charakteristischen lobulären Aufbau. Die Tumorzellen erscheinen hochgradig vakuolisiert (sog. physaliphore Zellen). Extrazellulär findet man ausgedehnte mukoide Substanzen. Mitosen werden nur ganz vereinzelt beobachtet. Immunhistologisch zeigen die Zellen eine starke Expression von Zytokeratinen

 

Klinisch handelt es sich um einen malignen, lokal aggressiv wachsenden Tumor, der in etwa 10 % der Fälle hämatogene Metastasen bildet. Die Therapie der Wahl ist eine vollständige chirurgische Entfernung. Falls dieses nicht möglich ist, kann gegebenenfalls eine hochdosierte Strahlendosis indiziert sein. Da aufgrund der Lokalisation an der Wirbelsäule der Tumor oftmals nicht unvollständig entfernt werden kann, treten häufig Rezidive auf. Trotz Strahlentherapie ist dann die Prognose schlecht.

 


Linie blau
Ecke links Suche     Universität    |    Fakultät    |    Impressum Ecke rechts
Linie blau Linie blau Linie blau Linie blau Linie blau Linie blau